Welche Kommunikations-Plattformen verwenden Jugendliche? Eine Frage, die wir bei Workshops und Schulungen oft zu hören bekommen. Natürlich ist es für unsere KundInnen wichtig, über die junge Zielgruppe etwas zu erfahren. Wir sprechen sehr gerne mit unseren Studierenden an der FH Wien über ihr Mediennutzungsverhalten und haben dabei immer wieder Aha-Erlebnisse, weil ihre Nutzung so stark von unserer eigenen abweicht. Umso spannender, ein paar aktuell erhobene Zahlen zur Social Media Nutzung von Jugendlichen bei der Hand zu haben.

Saferinternet.at hat vergangene Woche den alljährlichen „Jugend-Internet-Monitor“ veröffentlicht, für den 400 Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren nach ihren Kommunikationsgewohnheiten befragt werden. Es lohnt sich auch dieses Jahr, die Ergebnisse etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Jugend Internet Monitor 2018

  1. Facebook legt zu. Facebook hat im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht an Popularität gewonnen. Die Plattform dient vorwiegend als Quelle für Neuigkeiten und Informationen, eine Nutzungsweise, die sich bei unseren FH-Studierenden auch so fortsetzt. Unserer Beobachtung nach ist der persönliche Austausch in Gruppen nach wie vor populär, ebenso wie das regelmäßige Checken des News Feeds. Das Posten vom persönlichen Account aus scheint eher in den Hintergrund geraten zu sein. Angesichts des „Datenskandals“, in dessen Mittelpunkt Facebook steht, sind wir jetzt schon gespannt, wie sich die Nutzungszahlen bis zum nächsten Jahr verändern werden. Dass viele UserInnen ihre Accounts löschen, muss für die junge Zielgruppe noch nicht viel heißen. Die Befragung für den Jugend-Internet-Monitor fanden im Februar 2018 statt, weshalb das Thema hier noch keine Auswirkung hatte.
  2. Die Großen als Verlierer? Die „großen“ Plattformen Whatsapp, Youtube und Snapchat haben an Reichweite leicht eingebüßt. Weiterhin gilt für Whatsapp natürlich: ein direkter Vergleich mit Plattformen wie Instagram und Facebook ist nicht möglich, da es sich hier um keine klassische Social Media Plattform, sondern um einen Messenger handelt. Dass die Grenzen der Apps in Sachen Nutzungsweise miteinander verschwimmen, ist klar, umso wichtiger ist es, solche Nutzungszahlen entsprechend zu interpretieren. (Soll heißen: Die Schlussfolgerung kann nicht lauten: „Die Jungen sind auf Whatsapp, also muss ich für mein Unternehmen dort unbedingt vertreten sein.“ Der direkte Vergleich mit einer Plattform mit Facebook funktioniert hier nicht.)
  3. Skype? Warum ist Skype plötzlich in der Wertung vertreten? Nein, wir haben kein heimliches Revival des Dienstes verpasst, den wir damals zum Telefonieren mit Freunden verwendet hatten, die gerade ein Auslandssemester machen. Die Nutzung von Skype wurde in diesem Jahr für den Jugend-Internet-Monitor das erste Mal erhoben. Umso spannender natürlich, dass der Dienst so populär bei Jugendlichen ist.
  4. Skype! Genutzt wird Skype besonders gerne wenn es darum geht, mit Freunden und Freundinnen gemeinsam Videospiele zu spielen und nebenbei zu telefonieren. Wenig überraschend ist Skype folglich beliebter bei Buben als bei Mädchen.
  5. Stop the music. 2017 war musical.ly in den Top 6 vertreten, dieses Jahr hat die Musik-App allerdings an Bedeutung verloren und ist bei Jugendlichen ähnlich populär wie Twitter. Wir sind ein bisschen traurig darüber, dass es mit unserer musical.ly-Karriere scheinbar nichts mehr wird, andererseits sind wir auch ganz froh, dass wir uns keine Musikvideos von Freunden und KollegInnen ansehen müssen.

Die Ergebnisse aus dem letzten Jahr

Fazit

Die großen Player in Sachen Social-Media-Kommunikation sind auch in diesem Jahr im Großen und Ganzen dieselben geblieben. Besonders spannend wird es, wenn wir uns anschauen, WOFÜR Jugendliche die unterschiedlichen Netzwerke verwenden. Hier treten die unserer Meinung nach großen Unterschiede zu „uns Erwachsenen“ zutage: Gruppenchats. YouTube als beliebte Suchmaschine. Vergängliche Instagram-Stories. Videotelefonie. Dinge, die wir zum Teil zwar schon verwenden, wo wir von Jugendlichen aber bestimmt noch jede Menge lernen können.

Abschlussfrage: Wer wusste ohne zu googeln, was Houseparty ist? ;)

Links:
Was wir von der Social Media Nutzung von Jugendlichen lernen können
saferinternet.at