Seit dem Wintersemester 2016 leiten wir an der Fachhochschule der WKW die Lehrveranstaltung „Digital Media Bootcamp“ des Studiengangs Content-Produktion & Digitales Medienmanagement.

Wir haben uns riesig gefreut, als wir davon erfahren haben, da es uns einfach ein Anliegen ist, Wissen auch weiterzugeben. Und damit meinen wir, ein Grundverständnis und ein Basis Know-How im Bezug auf Social Media Kommunikation zu verankern. Mehr dazu aber mal etwas später.

Nun zur Lehrveranstaltung. Wie der Name schon sagt, sollten die Studierenden innerhalb eines Semesters von Null auf „Ja, da haben uns Fr. Wein und Fr. Fuchs etwas beigebracht!“-Niveau kommen. Wir haben diese Verantwortung sehr ernst genommen und uns für die folgenden sechs Einheiten einiges überlegt. Die Studierenden sollten einerseits eine breite thematische Basis vermittelt bekommen, die immer verknüpft wurde mit dem kommunikationstheoretischen Hintergrund und andererseits praxisorientiert arbeiten und das Gelernte selbst anwenden. Am Ende war es uns wichtig, dass sie ehrlich verstanden haben, worum es uns geht und zukünftig digitale Medien sinnvoll für ihre Zielerreichung einzusetzen wissen.

Was man gleich zu Beginn merkt: Studierende sind keine KundInnen. Die sitzen nicht in einem Unternehmen, stellen eine Anfrage für einen Workshop, bezahlen diesen auf Tagessatzbasis und versuchen, in acht Stunden so viel Wissen mitzunehmen wie nur irgendwie möglich. Für Studierende ist diese Lehrveranstaltung eine von vielen. Sie versuchen, das Wesentliche aufzuschnappen und das Semester gut abzuschließen. Aber sie können nicht jeder einzelnen Einheit so viel Aufmerksamkeit widmen, wie das KundInnen in einem einmaligen Tagesworkshop tun würden. Das wäre aufgrund ihres Pensums nie möglich. Viele von uns haben selbst studiert. Also machen wir uns nichts vor. Manchmal nickt man halt auch weg, wenn es vorne nach drei Stunden Monolog immer noch um realitätsferne, abgehobene und fade Inhalte geht.

Studierende müssen in einer ganz anderen Art und Weise für die Inhalte begeistert werden. Die belohnen einen nicht mit Aufmerksamkeit, weil sie einem ein gutes Gefühl geben wollen. Die passen nur auf, wenn es tatsächlich spannend für sie ist. Und das ist eine Herausforderung. Natürlich kann ich den Stoff auch einfach auf 140 Folien knallen und der Meinung sein, dass sie es so und so lernen müssen. Wir für unseren Teil sehen es so, dass Inhalte besser gelernt und gemerkt werden, wenn sie mit Freude aufgenommen werden.

Unser geheimes Ziel war es, dass vielleicht 1-2 Personen aus der Lehrveranstaltung mit einem konkreten Projekt herausgehen, zu dem sie inspiriert wurden. Bei Micha und mir war das nämlich auf der Uni ganz genauso und bedeutete den Startschuss eines Berufsweges im Social Media Bereich. In unserer letzten Einheit erzählten uns sogar ein paar KollegInnen, dass sie eine Projektidee haben und wir sind ganz gespannt, ob wir davon noch etwas hören.

Was wir außerdem noch gelernt haben:

  • Auch bei einer Beginnzeit um 11:20 können Studierende verschlafen
  • Deadlines für Hausübungen werden bis auf die letzte Minute ausgereizt – immer
  • Wenn man nur ein wenig abweicht von PPT-Vorträgen und Word-Hausübungen, kann man Studierende super motivieren und bekommt viel zurück
  • Manche haben einfach keinen Bock. Auf nichts. Sie meinen es nicht persönlich.
  • Mit dem Satz „Sie brauchen gerade keinen Laptop. Bitte konzentrieren Sie sich auf die besprochenen Inhalte“ kommt man sich schlagartig wie die eigene Mutter vor

Fotos: Facebook / MOKS